Wenn es um Fußball geht, dann dürfen die Deutschen auch mal die Polen durch die Wand knallen. Das ist bekannt. Und da es nun gegen eine historisch bekannte Großmacht geht, darf der Bundestrainer jetzt die verbale Kriegsmaschienerie anwerfen. So tönt Löw vor dem Spiel gegen Russland:
“In dieser Woche interessiert mich nicht, was in Schalke, Bremen oder München los ist, ich spreche mit den Spielern nur über Russland.”
Das erinnert mich an den letzten deutschen Kaiser, der beim vorletzten militärischen Aufeinandertreffen der beiden Länder die ersten Ansätze einer deutschen Parteiendemokratie mit den Worten abschaffte:
”Ich kenne keine Parteien mehr, kenne nur noch Deutsche.”
Aber bei dieser historischen Wendung belässt es der deutsche Fußball-Führer nicht. Er orientiert sich auch noch an der Wortwahl des letzten militärischen Kriegszugs der Deutschen gegen Russland:
“Wenn wir am Samstag in Dortmund durch den Gang ins Stadion kommen, dann dürfen die Spieler nicht mehr wissen, bei welchem Verein sie spielen und welches Auto sie fahren”, sagt Löw und wünscht “absolute Konzentration auf die 90 Minuten”.
Und ich frag mich: Wollen wir den totalen Krieg?
(Zitate von Löw aus der heutigen SZ-Print)
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Ein Kommentar
Na ja, aber in erster Linie ist das die normale Fußballrhetorik. Also Löw, nicht Wilhelm.