Ich habe mich ja gestern schon in die Weiten der Statistik begeben und dabei ungefähr so souverän agiert wie ein Bergsteiger mit Höhenangst. Soweit ich weiß, sind allerdings keine gefährlichen Abstürze zu vermelden.. Ganz im Gegenteil hat der allseits anerkannte Chef-Statistiker der Fußball-Blogosphäre Torsten Wieland eine Hypothese von mir aufgegriffen und mit Fakten (sofern sie denn verfügbar und seriös sind) untermauert. Dafür gebührt ihm natürlich aus doppeltem Grund Dank. Erstens wegen der sauber geleisteten Arbeit und zweitens, weil wir Herthaner jetzt noch mehr Grund haben, auf die Leistungen unseres Vereins stolz zu sein. Die Effektivität der Bundesligisten liegt in der Relation von erreichten Punkten vor dem Hintergrund der finanziellen Mittel, die zur Verfügung stehen. Die Daten wurden den Angaben der Wikipedia entnommen, wobei dort als Quelle ein Beitrag der rpo angegeben wird. Die Datengrundlage ist insofern nicht wirklich konsistent, weil es teils Schätzungen sind und teils nicht zwischen den Abteilungen differenziert wird. Daher sind die Ergebnisse also mit etwas Vorsicht zu genießen. Mehr Genauigkeit könnte jedoch nur die DFL erreichen. Es sind also die besten Ergebnisse, die man haben kann. Dabei errechnete Torsten einen Quotienten, der die Anzahl der Punkte pro investierter Millionen Euro angibt. Und dabei gilt natürlich: Je größer, desto effektiver.
Die Tabelle, die Hertha als Spitzenreiter ausgibt, gestaltet sich dann folgendermaßen (Sorry, leider habe ich grad kein adäquates Programm, um hier eine hübsche Grafik präsentieren zu können, weil mein 10 Jahre alter Laptop im Bonner Exil nur auf minimalste Funktion hin ausgelegt sein muss. Spenden für einen neuen Laptop dürfen mir postalisch zugestellt werden):
1) Hertha BSC: 0,87
2) Leverkusen: 0,80
3) Arm Bielefeld: 0,80
4) TSG Hoffenheim: 0,78
5) Bor Dortmund: 0,75
6) Hamburger SV: 0,74
7) Eintracht Frankfurt: 0,64
Karlsruher SC: 0,59
9) VfL Bochum: 0,59
10) Hannover 96: 0,54
11) FC Schalke 04: 0,48
12) VfB Stuttgart: 0,47
13) Werder Bremen: 0,42
14) Bor. M’Gladbach: 0,41
15) Energie Cottbus: 0,39
16) VfL Wolfsburg: 0,37
17) 1. FC Köln: 0,37
18) FC Bayern: 0,35
Hertha an der Spitze zu sehen, bestätigt die Feststellung, dass die Punktausbeute bisher ideal ist. Das nennt sich EFFEKTIVITÄT. Umso erstaunlicher ist die fast nicht existente Berichterstattung über den sportlichen und finanziellen Erfolg.
Erwartungsgemäß sind die Bayern im Effektivitätsranking an letzter Stelle zu finden. Dass Köln und der VfL Wolfsburg ebenfalls die unteren Ränge belegen, wird mit Genugtuung zur Kenntnis genommen. Die Bielefelder dürfen sich übrigens über einen respektablen dritten Platz freuen. Und selbst Cottbus rangiert noch über dem Strich, der die Relegation abtrennt. Interessant ist übrigens noch, dass dem neureichen Geld-Club aus Hoffenheim zumindest zu Gute gehalten werden muss, dass sie ihre Investments bisher effektiv umgesetzt haben.
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2 Kommentare
Wunderbar! Und weil wir grade so schön in Feierlaune sind, muss ich auch noch etwas zum besten geben: Wir haben mit weitem Abstand die wenigsten Gegentore (wenn man die Spiele gegen Bayern und Werder herausrechnet) kassiert. Nur 9 Gegentore in 12 Spielen… Das ist wirklich MEISTERLICH! ))
Ein Trackback
[...] an anderer Stelle instruktiv: Hertha ist nämlich auch ein working poor. Keines der Teams erbeutet so viele Punkte pro eingesetzter Millionen (Stand Herbst. Dürfte aber immer noch aktuell sein). Mit bescheidensten Mitteln erarbeitet sich [...]