Nike’s EM-Kampagne
Endlich sind wir (!) wieder wer! Auf dem Weg hoch hinauf zum Gipfel lassen wir (!) uns nicht aufhalten! Jetzt wird zurückgeschossen und Gefangene werden sowieso nicht gemacht! Wie ich mich schon auf die Marketingmaschine, Medienverwertung und Deutschland-Patriotismus-Propaganda während, vor und nach der EM freue…Da halte ich es doch eher mit dieser kreativen Abänderung der Werbekampagne!
Die abgewandelte EM-Kampagne von Nike
(via crisco-connection und metronaut)
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6 Kommentare
Oh oh, hoffentlich vertragen das die lieben und guten Fußballfans, die bei Europa- und Weltmeisterschaften plötzlich jenseits des guten Geschmacks zu Deutsch-Nationalen mutieren….
Ich freue mich schon auf all die Autofähnchen die dann auch 3 Wochen nach Turnierende noch nicht abgenommen werden. Mit dem Verweis auf andere Länder in denen das Flaggezeigen ja auch Usus sei… und überhaupt seien ja jetzt auch über sechzig Jahre vergangen… und die Amis sind ja wohl ganz schlimm…
All das abzulesen vom drögen Gesicht eines verkrampften Schrebergärtners; wie ick mir freu!
Ach, das Ganze muss man sowieso ertragen. Leider. Aber man muss dann auch mal an geeigneter Stelle den Miesepeter spielen.
Diese ganze Marketingsch**** bei großen Turnieren ist insgesamt schwer zu ertragen, ob nun national gefärbt oder nicht. Okay, Nutellagläser in Trikotform finde ich tatsächlich noch ganz witzig, aber “Gipfelstürmer”-Törtchen bei meinem lokalen Bäcker müssen nun wirklich nicht sein.
Also, den Miesepeter darf man meiner Meinung nach schon spielen. Vielleicht sollte es aber nicht ganz so aggressiv geschehen, wie in dem Beitrag hier. Die Anspielung auf Hitlers Angriff auf Polen ist mir eine Spur zu viel an Polemik. Aber wenn ich an das sogenannte “Sommermärchen 2006″ zurückdenke, dann muss ich hier auch sagen: so ein Übermaß an patriotischem Getue – oft von Leuten, die ansonsten mit Fussball gar nichts am Hut haben – hätten wir in Deutschland nun auch nicht unbedingt gebraucht. Ich hoffe mal, dass das in diesem Jahr ein wenig moderater ausfällt. Mir war es jedenfalls vor zwei Jahren zu viel.
Ich bin mir bewusst, dass die Grenze des guten Geschmacks durchaus überschritten ist mit dem von mir fabrizierten Text. Überbordende Polemik ist wohl die richtige Einschätzung.
Aber in den Diskussionen über den Patriotismus wird mir und anderen Kritikern unreflektierter “Deutschland über alles”-Rufern immer wieder entgegnet, dass der Krieg ja nun mal vorbei sei und zwar schon lang genug vorbei sei und man persönlich sowieso nichts mehr damit zu tun habe. Was könne man denn dafür?
Ich denke aber, dass sich einiges, was sich unter dem Deckmantel des Patriotismus versteckt zumindest unter rhetorischen Gesichtspunkten schon ziemlich nah an der Grenze eingängigen und historisch bekannten Kriegsgeschreis befindet.
Letztlich war meine Intention die Aussage des Bildes wörtlich zu nehmen. Zwar wird hier im Dienste des Vaterlandes nur mit Fußbällen geschossen, aber man fragt sich unweigerlich gegen wen. Österreich hat man ja schon überrollt und und die Schweiz dem Erdboden gleich gemacht. Da fehlt eigentlich nur die Rache an den Italienern. Und da wird dann halt zurückgeschossen…