Vor einigen Wochen wurde über den Erfolg von Hertha BSC noch gelästert: Keiner würde in das Stadion kommen, um die Mannschaft zu sehen. Nicht einmal geschenkte Karten würden die Berliner haben wollen. Einige regten sich tierisch darüber auf. Eigentlich ist das nicht nötig, weil der Erfolg immer das beste Argument gegen Spott ist.
Heute ist die Situation anders. Denn nun werden sogar im Olympiastadion die Karten knapp. War es bislang als Herthaner immer recht entspannt, wenn man ohne Karten zum Stadion ging, um noch billige Kontingente irgendeines Sponsors kurz vor Anpfiff abzugreifen, muss man heutzutage rechtzeitig den Kartenkauf erledigen. Diese Situation bringt da allerdings ganz andere Spieler auf das Feld. Nämlich diejenigen, die über den Verkauf von Karten ihren Gewinn erzielen.
Nun, Kartenagenturen gehören zum Fußball dazu. Jetzt auch in Berlin. Da will ich gar nicht meckern, dass das für viele ein Geschäftsmodell geworden ist. Was mich aber wirklich ärgert, wenn Zeitungen anfangen, Artikel nur für einen einzigen Grund zu schreiben: Nämlich Karten über ihren eigenen Ticketshop zu verkaufen. So fragte diese Woche die BZ in gewohnt reißerischer Manier:
Und am Ende des Artikels folgt dann der verlinkte Hinweis, wo man noch direkt auf die letzten Paar Karten zugreifen kann. Wo landet man?
Genau, im Ticketshop der BZ, bzw. ihrem Provisionspartner Hekticket. Der Artikel will also nur eins: Dem Fan Angst einjagen, keine Karten mehr zu bekommen, um ihn direkt darauf zum Kauf zu animieren. Das ist wirklich schäbig. Und kommt mir jetzt bloß nicht mit: Das ist doch die BZ, die ist eh unseriös. Klar ist sie das, was ihre Inhalte angeht. Aber zusätzlich noch unseriöse Geschäfte machen, ist halt doppelt kritikwürdig.
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[...] Hertha hat Erfolg – die BZ kassiert [...]