Mit dem heutigen Sieg ist es Gewiss: Hertha kommt in dieser Saison auch völlig ohne Fairplaytabelle aus. Die Qualifizierung für das internationale Geschäft ist perfekt!
Bis vor ein paar Wochen gab Favre auf die gleichen Fragen stets die selbe Antwort: “Unser Ziel ist, in dieser Saison um einen UEFA-Cup-Platz zu kämpfen “. Dabei betonte er immer wieder ausdrücklich das Wort kämpfen, um bei einem möglichen Scheitern darauf verweisen zu können. Diese übertriebene Bescheidenheit hat in Berlin lange gefehlt und ist vielleicht sogar ein Stück weit Garant für den Erfolg.
Wenige haben es Hertha zugetraut und selbst bei Herthafans wie Enno und mir war ein vorsichtiger Tipp in Richtung Platz fünf schon das höchste der Gefühle.
Dass das oberste Saisonziel schon jetzt erreicht ist, ist eine grandiose Leistung und kann der Mannschaft nicht hoch genug angerechnet werden. Nach der erfolgreichsten Hinrunde der Hertha-Geschichte wurde vielerorts der Einbruch prognostiziert und nach den drei aufeinanderfolgenden Niederlagen gegen Stuttgart, Dortmund und Hannover sah es auch schon fast danach aus, dass sich nach Hoffenheim und Leverkusen nun das nächste Team aus dem oberen Tabellendrittel befördert. Doch selbst Verletzungen von Pantelic, Friedrich und Kacar oder etwa die Rotsperre des Mannes der Stunde mit dem Superzopf brachte die Hertha nicht ins Wanken. Hertha ist stark, Hertha ist effektiv (Jaja zum 14. mal heute ein Tor Unterschied) und Hertha ist vor allem unglaublich konstant. In der gesamten Rückrunde standen die Berliner keinen einzigen Spieltag unter dem Strich. Ich glaube dieses Kunststück hat sonst nur der FC Bayern vollbracht.
Jetzt gilt es die letzten zwei Spieltage zu Punkten und damit eine Teilnahme an der Champions League zu sichern. Das wäre wirklich mein größter Traum. Die Meisterschaft ist, denke ich, nach dem heutigen Spieltag so gut wie unmöglich.
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7 Kommentare
Lustig, dass wir beide nahezu gleichzeitig einen ähnlichen Artikel schreiben…
Aber die Freude ist ja auch einfach riesig!
Und mit dem Superzopf scheint ja noch ein Hertha-Blog zu entstehen. Mir sind darüber hinaus noch zwei weitere Blogs aufgefallen, über die ich bisher noch nicht berichtet habe. Dann wären die Hertha-Blogger auch schon zweistellig…
Woops. Hab deinen Artikel nicht gesehen und gestern Nacht einfach drauf los geschrieben… Hm, schlechtes Timing und noch schlechterer Artikeltitel. Werd mir einen neuen ausdenken.
Ach, ist doch egal. Kann mal passieren…
Hallo Ihr zwei,
ich werde mich mal nur in einem der beiden Einträge verewigen, aber recht habt ihr ja beide. Das offiziell ausgegebene Saison Ziel von Favre, dem Diedaa und Co. wurde nun erreicht. Doch ich bin der festen Überzeugung, dass intern vor der Saison sicherlich realistisch gesagt wurde, dass ein Angriff auf Europa, nach der letzten Saison vielleicht noch zu früh kommen mag und man sich wohl eher auf einen Platz um 7 einrichten sollte. Nach außen kann und darf man soetwas natürlich nicht unbedingt vermarkten.
Nun ist es jedoch, zur Freude unser aller, anders gekommen. Platz 5 ist dank der Niederlage von Dortmund 100% sicher. Gewinnt heute der HSV nicht, wohl auch der 4. Platz (jaja, es gibt Teams, die haben da oben ein noch viel schlechteres Torverhältniss als Hertha, Herr Beckenbauer, vielleicht sollten Sie erstmal da meckern, bovor man es bei Hertha macht).
Das Spiel gestern war nun wieder ein Abbild der Saison, Hertha hat es gelernt ein Spiel zu lenken, zu verwalten und in den richtigen Momenten eine Spitze zu setzen. Wie in vielen Spielen diese Saison hat man den Gegner bis 30 Meter vor dem eigenen Tor durchaus seinen Platz gegeben sich auszutoben, erst dann ist man wie immer konzentriert und energisch auf den Ball gegangen. Vorher versucht man es halt lieber die Bälle mal abzufangen um so vielleicht den schneller Konter direkt einzuleiten, worauf die schnellen Spitzen bei Hertha ununterbrochen lauern. In der roten Zone vor dem Tor von Hertha ist dann aber schluss mit Lustig für den Gegner. Konzentrierte Raumndeckung, spieler werden in den meisten Fällen gut übernommen, jeder hat volles Vertrauen in seinen Nebenmann. So kommt es dann zwar zu Stande, dass Köln 18 mal auf Tor schießen ‘darf’, aber halt nur 4 auch das Tor getroffen hätten. Und dann ist halt auch noch unser Jaro da und nimmt eine Großzahl der Bälle die dann doch auf das Tor zukommen aus der Gefahrenzone. Und jeder Schuss, der aus zu großer Entfernung und/oder aus zu großer Bedrängniss und/oder aus reiner Verzweiflung abgegeben wird und damit keinen Hauch von Gefahr ausdrückt demotiviert.
Hertha hingegen wieder die Effizienz pur. 2 von 3 Schüssen die wirklich auf das Tor gingen sind drinnen. Eine solche Taktik ist nicht nur für den Gegner zermürbend, sondern auch kraftsparend für die Hertha. Es werden nur Angriffe gefahren die aussicht auf Erfolg haben. Natürlich verzweifel ich als Fan auf dem Rang, wenn ich sehe dass z.B. Pante nicht mit voller Energie versucht einen nach vorn gespielten Ball zu erlaufen, den er vielleicht noch mit Mühe und Not erreichen könnte. Doch langsam steckt auch hierhinter, bei der offensieve von Hertha, für mich Methode. Denn versuche ich nicht mit aller Macht jede offensiv aktion zu spielen, sondern entscheide blitzschnell im Kopf, ob sie auch wirklich gut zu spielen ist, spare ich ggf. die Kraft, die ich 1-2 Minuten später brauche um den Tick schneller zu sein als der gegnerische Abwehrspieler.
Jetzt warte ich natürlich nur auf die aufgeregten Rufe aus Deutschland, wieviel Glück Hertha doch auch gestern einmal mehr hatte. Mal ganz von den Torschuss und Ballbesitzstatistiken abgesehen. Da ist der Schuss von Ebert der sich dank Abfälschung unhaltbar hinter dem Torwart ins Tor senkt, wärend 2 Minuten vorher auf der anderen Seite der Ball in einer fast identischen Situation über das Tor geht (Drobny wäre hier jedoch wohl dran gewesen). Das ist das nicht nur vermeidliche Handspiel von Simunic. Auch ich muss gestehen, klarer Elfmeter. War es ein Ausetzer von Joe? Vielleicht ein halber, man kann mir sagen was man will, wenn man da unter so am Kämpfen ist geht schnell mal aus reflex die Hand zum Ball. Aber das nur vielleicht als kleine Entschuldigung für Joe, ein Elfer war es ohne wenn und aber.
Aber da stellt sich mir die Frage, wieso die Kölner nach dem Vorfall SOFORT das spielen einstellen. Elfmeter/Foul ist, wenn der Schiri pfeift, das lernt man in der F-Jugend. Natürlich war es eine klare Fehlentscheidung und auch bei normalem Tempo klar zu erkennen, jedoch es folgte kein Pfiff und die Szene war von Hertha noch nicht vollends geklärt. Beschweren kann ich mich bei einer Unterbrechung immer noch, doch das von jetzt auf sofort 4 oder 5 Spieler von Köln das Spielen einstellen und auf den Schiri losstürmen ist für mich unbegreiflich. Man stelle sich vor Hertha startet einen Konter, der Schiri unterbricht das Spiel nicht weil er so stark bedrängt wird und Hertha schießt das zu dem Zeitpunkt entscheidene 3:0. So etwas habe ich noch nie verstanden und werde es wohl auch nie. Doch ich möchte mich ja nicht weiter beschweren.
Ich war jedoch beim Glück. JA, Hertha hatte in 2-3 Szenen das nötoge Glück. Doch schauen wir einmal in die beiden anderen Stadien, die gestern von großer Bedeutung waren.
In München hätte es zu Halbzeit wohl gut und gern 0:2 stehen können, denn in meinen Augen hätte es zwei klare Elfmeter für Leverkusen geben MÜSSEN. Beides mal nach Foul an Renato Augusto. Keine Pfiffe vom Schiri. Und geht es mit 2:0 in die Halbzeit (Bayern hat in der ersten HZ nicht einmal den Eindruck erweckt, sie würden noch um die Meisterschaft spielen), wer weiß ob Bayern noch hätte eine solche 2. HZ spielen können. Auch beim 1:0 für die Bayern ist eine große Portion Glück im Spiel. Es reicht schon wenn Kadlec schneller fällt oder nicht ganz so weit rutscht und er sitzt auf dem Ball. So sieht es nach einem ganz feinen Tor durch Toni aus, jedoch wenn das ganze analysiert wird, erkennt man wie viel an dem Tor auch Glück war.
Gehen wir noch ganz kurz nach Wolfsburg. 14. Minute, das 1:0. Für mich war Dzeko vielleicht einen Tick im Abseits, jedoch sag ich mal gleiche Höhe. ABER in wie vielen Spielen wurden genau solche Situationen doch als Abseits gewertet? Und zu dem Zeitpunkt war Dortmund definitv noch gleichwertig, also kann auch heir das Spiel schnell in die andere richtung Kippen, wenn das Tor nicht gegeben wird.
Ich Denke alle Teams hatten gestern eine gewisse Portion Glück.
Wie geht es nun weiter? Hertha hat nun noch zwei Spiele gegen Gegner für die es um nichts mehr wirklich geht. Und ob dann (auch wenn es z.B. beim Spiel gegen Schalke auch immer ein wenig um die Ehre geht) die Motivation beim Gegener noch stimmt ist immer die Frage. Wolfsburg hat auch ein relativ leichtes Programm, Hannover jedoch hat in den letzten Spielen durchaus, vor allem Zuhause, siegeswillen gezeigt und Bremen scheint, gerade seit es um nichts mehr geht, viel lockerer aufzuspielen. Wobei ich denke dass im letzten Spiel die halbe Bremer Manschaft, nachvollziehbarer Weise, geschont werden wird. Bayern hingegen hat noch ein Mörderprogramm. Hoffenheim brennt auf Rache für die ganzen Sprüche, das wird ein ganz harter Ritt und am Ende Stuttgart, die zwar für mich, selbst wenn Sie heute Gewinnen, kaum noch eine Chance auf die Meistarschaft haben (hier müssten ja gleich 3 Manschaften versagen), jedoch sicher noch gern zumindest in die CL-Quali möchten. Und das kann ganz knifflig für Bayern werden, wenn Stutti am letzten Spieltag immernoch ‘nur’ 2 Punkte hinter ihnen ist.
Also noch ist alles drinnen, es werden noch zwei spannende Spieltage.
Mueggi, ich stimme deiner Analyse zu. Sie ist so umfangreich, da kann ich mir meinen eigenen Bericht ja sparen.
Hätte es heute und morgen eh nicht geschafft…
OMG, was hab ich da für eine geile Rechtschreibung oben^^. Kommt davon wenn man das ganze mal schnell auf der Arbeit runter tippt. Aber scheint ja doch halbwegs verständlich zu sein .
… das mit dem doppelten Artikel verzeih ich Euch, wenn Ihr zur Meisterschaft einfach 3 Artikel schreibt
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[...] man was von Hertha BSC liest, kommt man um “effektiv” momentan genaueso wenig wie an Simunic vorbei. Diese [...]
[...] Ivica geht. Schade eigentlich. Wovon gelbschwarzsüchtige Fans nur träumen können, das hat die Hertha bereits erreicht. Königsblau widmet sich der ewigen Frage, wie lange 90 Minuten dauern sollen. [...]